Krabbenpulen zuletzt geändert am 11.03.2008
Krabbenpulen bezeichnet die etwas undankbare Aufgabe, das leckere Fleisch der Krabben aus der harten Schale zu bekommen ("pulen" ist nordeutsch für "abschälen", "entfernen", "lösen").
Beim Krabbenpulen wird der Panzer der Krabben zerbrochen, dann wird erst die eine Hälfte der Schale, dann die andere unter leichtem Drehen abgezogen.
Dieser so leicht klingende Vorgang erfordert ein bisschen Übung, aber nach der ersten Handvoll hat man den Dreh in der Regel raus. Gute Pulerinnen schaften früher etwa zehn Pfund in der Stunde.
Kauft man Krabben übrigens fertig gepult im Laden, dann sind sie meist auch von Hand gepult. Allerdings von Pulerinnen in Polen oder, mittlerweile verstärkt, in Marokko. In Deutschland Krabben von Hand pulen zu lassen ist einfach nicht mehr rentabel.
Daß derart lange Transportwege in Kauf genommen werden liegt auch daran, daß sich die Krabben lange Zeit dem maschinellen Krabbenpulen widersetzten. Erst in letzter Zeit sind Maschinen auf den Markt gekommen, die Krabben ohne nennenswerten Qualitätsunterschied maschinell pulen. Sie sind dem Holländer Ilja van Woensel zu verdanken, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hatte, eine rationell arbeitende Krabbenpulmaschine zu entwickeln. Die Krabben werden dabei in drei Teile geschnitten. Kopf und Schwanz werden aussortiert, der Körper wird mit einer Art Minikreissäge aufgeschnitten und das Fleisch aus der Schale gebürstet.
Maschinell gepulte Krabben sind nach wie vor etwas teurer als manuell gepulte, dafür kommen sie dank kürzerer Transportwege wesentlich frischer beim Kunden an.
Am besten ist es aber nach wie vor, sie selbst zu pulen.