Plattdeutsch zuletzt geändert am 04.07.2007
Plattdeutsch (oder einfach nur kurz Platt) war früher in Nordeuropa die "Lingua Franca" der Kaufleute - während des Mittelalters wurde im gesamten Hansegebiet plattdeutsch gesprochen. Ob der Kaufmann nun in Brügge, Lübeck oder Gotland seine Geschäfte tätigte, überall konnte er sich in Plattdeutsch verständigen.
Heute ist das Plattdeutsche (gelegentlich auch Niederdeutsch genannt) noch für viele Menschen im Norden zumindest untereinander die tägliche Umgangssprache (besonders an der Westküste, z.B. in Husum).
Das Plattdeutsche hat dabei den Rang einer Sprache und nicht den einer Mundart bzw. eines Dialektes und steht damit auf einer Stufe mit dem Friesischen. Der Streit, ob das Plattdeutsche nun eine Sprache oder eine Mundart sei wurde recht lange geführt; ein guter Artikel dazu ist "Plattdüütsch: Spraak oder Mundoort?" auf [1].
Eine gute kleine Erklärung zur Entstehung des Plattdeutschen findet sich übrigens bei Dietrich Schwanitz in "Bildung" (auf Seite 100 der Taschenbuchausgabe von Goldmann).
Für die Freunde des Plattdeutschen gibt es gute Angebote der norddeutschen Rundfunksender; der NDR strahlt im Fernsehen den wunderbaren "Talk op Platt" aus ([2]) und bei Radio Bremen kann man Sendungen in Plattdeutsch sogar online hören ([3]).
Plattdeutsche Wörterbücher gibt's unter [4], [5] und [6]; weitere Resourcen zum Plattdeutschen sind [7], [8] und [9].
Wer jetzt ein paar plattdeutsche Texte lesen will dem sei Klaus Groth empfohlen, dessen Texte es im Projekt Gutenberg ([10]) im Internet gibt, oder, etwas moderner, das im Qickborn Verlag erschienene Buch "Platt is nich uncool" von Ina Müller ([11]), das es auch als Hörbuch gibt. Von Ina Müller gibt es mit "Mien Tung is keen Flokati" mittlerweile auch einen zweiten Band.