Betonstraße zuletzt geändert am 18.10.2010
Betonstraße ist die alte, aber gängige Bezeichnung für die Grenzstraße von Ellund nach Süderlügum (der L 192), die mittlerweile aber asphaltiert ist.
Die Betonstraße lädt durch ihren jeweils über lange Strecken sehr geraden Verlauf zu einer schnellen Fahrweise ein; ich kann aber nur dringend davon abraten diesem Instinkt nachzugeben (besonders bei Dunkelheit): ich habe schon mehrfach erlebt, daß von der Weide entkommene Kühe auf der Straße waren. Und in einem Fall habe ich auch mal das Ergebnis gesehen: die Kuh zitterte zwar, stand aber noch. Das Auto war Totalschaden.
Aber selbst ohne Zutun von entlaufenem Weidevieh fordert die Betonstraße regelmäßlig Menschenleben; besonders im Herbst und Winter können Glätte und Bäume eine fatale Kombination bilden.
Ein anderes Problem der Betonstraße ist ihr schlechter Zustand. In der 90er Jahren des letzten Jahhunderts wurde die Straßendecke zwar mal neu asphaltiert, nach nicht einmal zehn Jahren war sie aber in einem so schlechten Zustand, daß auf mehreren Teilstücken die Höchstgeschwindigkeit auf 70 km/h beschränkt werden mußte. Der besonders strenge Winter 2009/2010 hat ihr dann den Rest gegeben, und es hätte mich nicht gewundert, wenn die zulässige Höchstgeschwindigkeit erneut reduziert worden wäre, wenn nicht, ja wenn nicht rechtzeitig die überfällige Sanierung für das Frühjahr 2010 beschlossen worden wäre.
Das besondere an der Sanierung der Betonstraße ist dabei, daß es sich um das erste Projekt einer sogenannten "öffentlich-privaten Partnerschaft" handelt. Dabei wurde nicht nur die Sanierung an eine private Firma vergeben, sondern der komplette Betrieb über eine Laufzeit von 28 Jahren [1]. Die Sanierung der Betonstraße hat dadurch so etwas wie Modellcharakter für die Sanierung anderer maroder Straßen im Land.
Sehr zum Unmut einiger Anwohner wurde die Erneuerung der Betonstraße allerdings nicht in einzelnen Abschnitten durchgeführt sondern in einem Stück. Dazu wurde die Straße auf ihrer kompletten Länge von immerhin etwa 30 km gesperrt und die marode Fahrbahn entfernt. Die Instandsetzungsarbeiten ziehen sich daher ein wenig in die Länge und werden wohl noch bis zum Jahresende 2010 andauern.
Sehenswert entlang der Betonstraße sind zwei Moore, nämlich das Jardelunder Moor und das Schwarzberger Moor.