Pharisäer zuletzt geändert am 24.01.2003
Was ein richtiger Pharisäer ist, ist eine vertrackte Frage. So vertrackt, daß sie schon einmal von einem Gericht untersucht wurde. Dabei wurde folgendes Urteil erlassen: Ein Pharisäer besteht aus Kaffee mit 4 cl Rum und einer Sahnehaube. Enthält der Kaffee nur 2 cl Rum, so darf sich das Getränk nicht Pharisäer nennen, und der Gast braucht es nicht zu akzeptieren (Echt wahr, so geschehen 1979 oder '80).
Wie kommt der Pharisäer nun zu seinem Namen? Also, es trug sich einmal zu (1873, um genau zu sein), daß auf Nordstrand (liegt bei Husum in der Nordsee herum) der Bauer Peter Johannsen im Elisabeth-Sophien-Koog zum 7. Mal Vater wurde. Beim dem sich der Taufe anschließenden Tauffest war (natürlich) auch der Pastor zugegen, Pastor Adolph Bleyer.
Dieser Pastor war aber nun allseits als Abstinenzler bekannt, der, wo er nur konnte, gegen den Alkoholgenuß wetterte. Man beschloß deshalb, den obligatorischen Rum versteckt zu genießen. Er wurde daher zusammen mit dem Kaffee in die Tassen der Gäste gefüllt, und eine Sahnehaube verhinderte, das der markante Geruch den Trick auffliegen ließ.
Der Kaffee floß reichlich und so wurde die Stimmung immer gelöster, worauf sich der Pastor keinen Reim machen konnte. Bis er - ausversehen - ebenfalls einen Kaffee mit Rum bekam, Daraufhin soll er laut "Oh, Ihr Pharisäer!" ausgerufen haben, woher das Getränk bis heute seinen Namen hat.
Den Hof, auf dem sich dieses zugetragen hat, gibt es noch heute. Er heißt, passenderweise, "Pharisäerhof" und beherbergt heute einen Bauernmarkt, ein kleines Museum und, natürlich, ein Cafè in dem man Pharisäer trinken kann.