Toteisloch zuletzt geändert am 24.01.2003
Toteisloch (manchmal auch Toteiskessel) ist die Bezeichnung für eine kleine, runde, meist sumpfige und mit Wasser oder Torf gefüllte Senke im Boden, die zur letzten Eiszeit entstanden ist.
Ein Toteisloch entsteht, wenn Eis, das von einem Gletscher abgetrennt worden ist ("Toteis") von Sedimenten überlagert wird und später schmilzt. Diese Sedimente werden meist als Schotter von dem Schmelzwasser des sich zurückziehenden noch lebenden Gletschers über dem Toteis abgelagert, isolieren es, und verzögern dadurch das Abschmelzen des Toteises. Wenn das Toteis dann schließlich doch abschmilzt sackt das darüberliegende Sediment in den durch das abgeschmolzene Eis entstandenen Hohlraum - eine Senke entsteht.
Ob ein Toteisloch trocken oder feucht ist, hängt vom Untergrund ab, auf dem das Toteis abgelagert wurde: ist der Untergrund wasserdurchlässig so kann das in die Senke laufende Regenwasser versickern und die Senke bleibt trocken. Besteht der Untergrund hingegen aus Lehm kann das Wasser nicht versickern und es bildet sich ein See oder Moor.
Toteislöcher sind meist relativ klein, sie können aber auch große Seen bilden - der Sankelmarker See ist z.B. ein Toteisloch.
Kleinere Toteislöcher könnt Ihr unter anderem auf dem Weg vom Parkplatz zum Naturerlebniszentrum Alte Raketenstation sehen: sie sind ein Grund dafür, daß die Straße zum Naturerlebniszentrum in so vielen Schleifen verläuft.