Hollingstedt zuletzt geändert am 14.06.2010
Hollingstedt liegt an der Treene südwestlich von Schleswig, knapp nördlich der Mündung der Rheider Au.
Zur Blütezeit Haithabus im 9. bis 11. Jahrhundert war die Treene bis Hollingstedt schiffbar, was den Transport über Land nach Haithabu auf eine Minimaldistanz von gerade einmal 18 km verkürzte. Bei den damaligen Wegeverhältnissen (von Straßen kann man nicht sprechen) sicher auch ein mühsames Unterfangen, insbesondere, wenn, wie es wohl durchaus üblich war, die Boote gleich mit über Land transport wurden, aber immer noch schneller und vor allem sicherer als der Weg um die Jütische Halbinsel herum und durch das Skagerak.
Hollingstedt war deswegen Lande- und Umschlagplatz für den über Haithabu laufenden Handel und wird deshalb auch schon mal als der "Nordseehafen" Haithabus bezeichnet ([1]).
Bei Ausgrabungen des Archäologischen Landesmuseums wurden Mitte der 1990er Jahre südlich der Kirche Spuren dieses alten Hafens gefunden. So wurden wohl im 12. Jahrhundert 10 m vom Ufer entfernt hölzerne Plattformen errichtet, um die Waren hochwassersicher lagern zu können ([2]). Station 5 des Rad- und Wanderweges "Rund ums Hollinghuus" markiert die Stelle mit einer Infotafel; eine größere Ausstellung zu diesen Ausgrabungen könnt ihr euch im Hollinghuus in Hollingstedt anschauen.
Heute ist Hollingstedt allerdings nur noch ein kleines Dorf am Rande der Treenmarsch und nichts deutet mehr auf seine frühere Bedeutung hin.