Schleswig zuletzt geändert am 31.01.2004
Der Name Schleswig leitet sich von dem fränkischen "Sliaswich" ab, eine im fränkischen Sprachraum gelegentlich verwendete Bezeichnung für Haithabu. Eine andere Bezeichnung war "Sliasthorp"; unter diesem Namen wird Haithabu im Jahre 804 in den fränkischen Annalen erstmals urkundlich erwähnt. Und auch wenn Schleswig damals noch auf der anderen Seite der Schlei lag, so wird dieses Datum im allgemeinen als Referenz verwendet (die Feiern zum 1200-jährigen Stadtjubiläum finden deshalb auch im Jahr 2004 statt).
Das heutige Schleswig ist aber in der geographischen Lage nicht identisch mit Haithabu. Um das Jahr 1000 herum wurde auf dem Haithabu gegenüberliegenden Schleiufer, im Bereich der heutigen Altstadt, eine neue Siedlung gegründet, die sich nach dem Brand und damit der Zerstörung Haithabus im Jahre 1066 rasch zum heutigen Schleswig entwickelte.
Dabei wuchs Schleswig aus Siedlungskernen im Bereich der heutigen Altstadt und dem Holm heraus; auf der dem Holm vorgelagerten Möweninsel gründete Herzog Knud Laward (ausführliche Informationen zu Knud Laward gibt's unter www.bautz.de/bbkl/k/Knud_l.shtml) vermutlich im Jahre 1096 die Jürgensburg, auf der er als Satthalter Schleswigs bis zu seinem gewaltsamen Tod im Jahre 1131 residierte.
Knud Laward war bei den Schleswigern sehr beliebt; als Rache für seinen Tod erschlugen deshalb im Jahr 1134 Mitglieder einer Schleswiger Kaufmannsgilde den dänischen König Niels, der mitverantwortlich an der Ermordung von Knud Laward gewesen war.
Ebenfalls im Jahre 1134 wird der Dom erstmals urkundliche erwähnt. Ab etwa der Mitte des 16. Jahrhunderts wurde Schleswig von den auf Schloß Gottorf residierenden Herzögen von Gottorf regiert, was für weiteres Wachstum der Stadt sorgte.
Zu dieser Zeit waren die Siedlungen Lollfuß Friedrichsberg, Hesterberg und Hühnerhäuser allerdings noch eigenständig; erst im Jahre 1711 wurden sie mit der Altstadt zum heutigen Schleswig zusammengelegt.
Nach dem deutsch-dänischen Krieg wurde Schleswig Verwaltungssitz in der preußischen Provinz Schleswig-Holstein.
Heute ist Schleswig Kreisstadt des Kreises Schleswig-Flensburg, Sitz des Oberverwaltungsgerichtes (glaube ich), und Sitz des Schleswig-Holsteinischen Landesmuseums sowie des Archäologischen Landesmuseums in Schloß Gottorf.
Außerdem gibt es in Schleswig seit neuestem die vom Landesverband des Deutschen Kinderschutzbundes getragene "Anlaufstelle gegen sexuelle Gewalt an Mädchen und Jungen" (in der Norderdomstraße 4).

Schleswig in Stichworten:
  • Übernachtung
  • Kulturelles
    Das Schleswig-Holsteinische Landestheater (www.sh-landestheater.de) unterhält in Schleswig eine Spielstätte; während der Sommermonate finden im St.-Petri Dom Orgelkonzerte statt und im Hof von Schloß Gottorf werden unter freiem Himmel Theaterstücke aufgeführt und Sinfoniekonzerte gegeben.
    Und natürlich ist Schleswig auch Spielstätte des Schleswig-Holsteinischen Musikfestivals (www.shmf.de).
    Jeweils im Herbst finden darüberhinaus die Jazztage statt.
  • Sehenswürdigkeiten
    • Der Holm: Der Holm in Schleswig ist eine sehr schön erhaltene alte Fischersiedlung direkt an der Schlei, deren kleine Häuschen sich um einen alten Friedhof gruppieren. Noch heute wohnen im Holm Schleifischer und gehen ihrer harten Arbeit nach.
    • Das St.-Johannis-Kloster: Das ehemalige Benediktinerinnen Kloster ist ca. 800 Jahre alt und liegt in der Nähe des Schleswiger Holms wie dieser direkt an der Schlei. Besichtigt werden kann das Kloster nach Vereinbarung.
    • Der St.-Petri-Dom, in dem z.B. im Jahre 1218 Waldemar III. zum dänischen König gekrönt wurde. Sehenswert sind die Blaue Madonna von Jürgen Ovens, der Schwahl und der Brüggemannaltar mit seinem außerordentlichen Detailreichtum.
      Der Turm des Domes kann übrigens bestiegen werden; von oben hat man einen schönen Ausblick über Schleswig.
    • Im Schatten des Domes liegen dann noch rund um den Rathausmarkt einige sehenswerte Gebäude, so daß des ehemaligen Grauklosters der Franziskanermönche, das angrenzende klassizistische Rathaus und die Hofapotheke von 1517.
    • Weitere sehenswerte Gebäude sind der Hattenhof vom Ende des 16. Jahrhunderts in der Süderdomstraße 15, das Königsteinsche Palais aus dem 15. Jahrhundert (gegenüber der Tourist Information in den Plessenstraße), das Lundtenhaus in der Norderdomstraße Ecke Kirchstraße mit dem für mittelalterliche Gebäude so charakteristischen Treppengiebel, das Bürgerhaus Lange Straße 9 und die Häuser Gallberg 3 und 4.
  • Was kann man sonst noch unternehmen
    • Schloß Gottorf mit der Nydam-Halle ist auf jeden Fall einen Besuch wert.
    • Ebenso das Wikingermuseum in Haithabu mit den es umgebenden und zum Danewerk gehörenden Wallanlagen.
    • Im Städtischen Museum (www.schleswig-holstein.de/museen/reg_hei/staedt_mus_schleswig.html) in der Friedrichstraße 7-11 könnt Ihr Stadtgeschichte erleben. Das Museum selbst ist ein alter Adelshof, das Haupthaus stammt aus dem Jahre 1634. Sehenswert ist die Stuckdecke in der Halle.
    • Baden kann man in der Schlei von den Königswiesen aus; es gibt dort ein oder zwei Badestellen.
    • Die Wikingertage finden alle zwei Jahre auf den Königswiesen statt; sie haben fast schon Volksfestcharakter.
    • Jährlich zu Beginn der Rübenkampagne findet in Schleswig das traditionelle Steckrübenessen auf dem Capitolplatz statt. Beim Steckrübenessen kann man Rübenmus probieren und es gibt einen Bauernmarkt (auf dem man unter anderem Steckrüben kaufen kann). Das Steckrübenessen ist der heimliche Höhepunkt der Steckrübentage (die ja auch in Schleswig ihren Ursprung haben).
    • Schleifahrten kann man von Schleswig aus ebenfalls unternehmen; bitte erkundigt Euch vor Ort wann und von wo.
    • Wenn in einem strengen Winter die Schlei zufriert, dann lohnt sich ein Besuch der ansonsten unter Naturschutz stehenden Möweninsel.
    • Flohmärkte gibt es in Schleswig viele, der Berühmteste ist aber der "Friedrichsberger Flohmarkt" am Sonnabend vor dem ersten Advent. Der Aufbau der Stände erfolgt bereits am Vorabend ab 18.00 Uhr und ab dann kann auch schon gefeilscht und gekauft werden - und das den ganzen Abend und die ganze Nacht durch. Ein absolutes Muß für Flohmarktfans!
    • Bowling ist im BowlingCenter Wikingeck 2a möglich.
    • Ein schöner Spaziergang führt rund ums Haddebyer Noor.
    • Und wer's kann sportlich mag, kann sich beim Wiking-Triathlon versuchen. Mehr Informationen dazu findet Ihr unter www.wiking-triathlon.de.
  • Essen, Trinken und Nachtleben
  • Weitere Informationen
Sehr hilfreich, wenn Ihr Schleswig erkunden wollt ist übrigens die Schleswig Card, mit der Ihr unter anderem freien Eintritt in zahlreichen Museen habt und auch die Busse in Schleswig umsonst benutzen könnt.