Holm Schleswig zuletzt geändert am 19.08.2001
Der Holm (zur Bedeutung des Wortes "Holm" siehe den Artikel Holm) in Schleswig ist eine malerische Fischersiedlung direkt an der Schlei, deren Ursprünge bis in das Jahr 1000 n.Chr., also bis zur Zeit Haithabus, zurückreichen.
Zu jener Zeit war der Holm noch eine Insel mitten in der Schlei (was den Namen sehr treffend macht); erst im Jahr 1933 (andere Quellen nennen 1935) wurde der Holm mit dem Festland verbunden.
Seid 1480 war es übrigens ausschließlich Fischern aus Schleswig erlaubt, auf der Schlei zwischen Arnis und Schleswig zu fischen; von diesen auch nur den auf dem Holm ansässigen und, nach ihrer Gründung, auch dann nur, wenn sie Mitglied in der lokalen Totengilde, der "Holmer Beliebung" waren. Im Gegenzug verpflichteten die Holmer Fischer sich, die Stadt Schleswig mit Fisch zu beliefern.
Für ihre Totengilde ist der Holm auch berühmt; die "Holmer Beliebung" (zum Ursprung des Wortes "Beliebung" siehe den Artikel zu Beliebungen) wurde im Jahre 1650 unter dem Eindruck des Dreißjährigen Krieges und der damals ebenfalls wütenden Pest als Zweckgemeinschaft mit dem Ziel, einander in schweren Zeiten zu helfen, gegründet.
Besonderer Wert wurde dabei auf die kostenfreie und würdige Bestattung ihrer Mitglieder gelegt; der im Zentrum des Holms gelegene Friedhof wird ausschließlich von der Holmer Beliebung genutzt, die ihn und die Kapelle auch unterhält. Dabei gibt es die Verpflichtung das verstorbene Beliebungsbrüder von den noch Lebenden zu Grabe getragen werden, eine Verpflichtung, der die Beliebungsbrüder bis zum Alter von 70 Jahren nachkommen.
Höhepunkt des Jahres auf dem Holm ist die Beliebungsfeier, die immer am zweiten Sonntag nach Pfingsten stattfindet und bei der die Beliebungsbrüder in Festtracht mit Zylinder durch den Holm ziehen.
Ein weiteres Ereignis ist die "Twiebakken Regatta", bei der jeweils Ende August ausgemusterte Fischerboote um die Wette segeln.
Noch heute arbeiten übrigens einige Bewohner des Holms als Fischer; wer mehr über die Geschichte des Holms und das Leben seiner Bewohner erfahren möchte, der hat dazu in einem kleinen Museum am Eingang des Holms (in der Süderholmstraße 2, www.schleswig-holstein.de/museen/reg_hei/holm_mus_schleswig.html) Gelegenheit.
Parken ist auf dem Holm direkt übrigens nicht möglich. Ein paar hundert Meter vorher befinden sich aber reichlich kostenlose Parkplätze.