Nord-Ostsee-Kanal zuletzt geändert am 04.07.2007
Der Nord-Ostsee-Kanal (kurz: NOK) wurde in den Jahren 1887 bis 1895 als Kaiser-Wilhelm-Kanal gebaut und 1949 in Nord-Ostsee-Kanal umbenannt. Er verbindet die Nordsee mit der Ostsee und erspart den Schiffen eine Strecke von etwa 300 Seemeilen um Skagen herum. Der Nord-Ostsee-Kanal ist deshalb eine der meistbefahrenen Wasserstraßen der Welt.
Der Nord-Ostsee-Kanal beginnt in Holtenau bei Kiel (und wird deshalb internationali auch Kiel-Canal genannt) und endet nach 99 Kilometern in Brunsbüttel. Die Schiffe müssen dabei jeweils eine Schleuse passieren, um in den bis zu 11 Meter tiefen Kanal zu gelangen.
Beim Bau des Kanals wurden teilweise vorhandene Gewässer mit einbezogen; so ist die Eider zwischen dem Flemhuder See bei Landwehr und Rendsburg ein Teil des Nord-Ostsee-Kanals.
Ein Besucherzentrum gibt es im Bereich der Schleusen in Brunsbüttel; für 1,50 Euro darf man dort auf Aussichtspunkte direkt an den Schleusen und kann eine Ausstellung über den Nord-Ostsee-Kanal besichtigen.
Auf dem Nord-Ostsee-Kanal, dessen Passage sich übrigens bei Kreuzfahrtschiffen steigender Beliebtheit erfreut, besteht wegen seiner Enge eine Geschwindigkeitsbegrenzung (es könnte sonst sein, daß die von den vorbeifahrenden Schiffen verursachten Wellen Schiffe vom Ufer losreißen oder die Uferböschung beschädigen). Außerdem kann es passieren, daß die Schiffe unterwegs unter Umständen mehrere Stunden in einer Weiche warten müssen, um ein entgegenkommendes Schiff passieren zu lassen.
Weil der Nord-Ostsee-Kanal aufgrund seiner Enge ein sehr schwieriges Fahrwasser ist, herrscht für alle größeren Schiffe Lotsenpflicht; die Lotsen sind dabei jeweils nur für ein bestimmtes Teilstück des Kanals verantwortlich und nicht für die ganze Länge. Sie wechseln an den Lotsenstationen, von denen es mehrere im Verlauf des Nord-Ostsee-Kanals gibt. Trotz der Kanalgebühren und den unter Umständen mehrstündigen Wartezeiten in den Weichen lohnt sich dennoch die Passage durch den Nord-Ostsee-Kanal; die Alternative, der Weg um das Skagerak am Nordzipfel Dänemarks herum, ist einfach zu weit.
Markantestes Wahrzeichen des Nord-Ostsee-Kanals ist die Hochbrücke bei Rendsburg. Der Zug fährt hier eine gigantische 270-Grad Schleife, bis er die für die Brücke erforderliche Höhe gewonnen hat.
Füßgänger, Fahrrad- und Autofahrer können an dieser Eisenbahnbrücke übrigens mit einer Schwebefähre über den Nord-Ostsee-Kanals übersetzen, die an dicken Stahlseilen von ihrer Antriebseinheit oben an der Brücke herabhängt.
Am Nordende der Brücke befindet sich auch ein Cafè mit Schiffsbegrüßungsanlage.
Die B 77 wiederum wird im Gegensatz zu Eisenbahn und Autobahn westlich von Rendsburg in einem Tunnel unter dem Kanal hindurch geführt.
Für schöne Spaziergänge oder Fahrradtouren am Nord-Ostsee-Kanal empfiehlt sich das Teilstück westlich von Rendsburg, etwa zwischen Westerrönfeld und Breiholz (wo eine kostenlose Autofähre auch das Übersetzen über den Kanal ermöglicht) und das Teilstück zwischen Rendsburg und Sehestedt (wo es ebenfalls eine Fähre über den Kanal gibt). Hier kann man auf den ehemaligen Treidelwegen sehr schön am Kanal entlangfahren bzw. laufen.
Fähren über den Nord-Ostsee-Kanal gibt es übrigens reichlich und sie sind in der Regel kostenlos (auch für Autos). Einen festen Fahrplan gibt es meistens nicht, aber da die Fahrtzeit jeweils nur äußerst kurz ist wartet man nie lange (rund um die Uhr sind die Kanalfähren aber meines Wissens nach nicht in Betrieb).
Wem das Übersetzen über den Nord-Ostsee-Kanal zu kurz dauert, der kann unter anderem von Rendsburg aus Schiffstouren auf dem Kanal unternehmen. So bietet z.B. die "Personenschiffahrt Rendsburg" ([1]) einen regelmäßigen Fahrplan an.
Größtes sportliches Ereignis am Nord-Ostsee-Kanal ist der mittlerweile jährlich stattfindende Canal-Cup in Rendsburg, zu dem die besten Ruder-Achter der Welt eingeladen werden.
Weitere Informationen zum Nord-Ostsee-Kanal findet Ihr im Internet auf der Homepage des Nord-Ostsee-Kanals ([2]).
Einige Webcams, die auf die Schleusen des Nord-Ostsee-Kanal zeigen, gibt's unter [3], und einen Fahrplan der Euch sagt wann welche Kreuzfahrtschiffe den Kanal passieren findet Ihr unter [4].