Rollwagenzug zuletzt geändert am 27.05.2008
Blick auf den Rollwagenzug im nördlichen Gotteskoog Rollwagenzug hat mehrere Bedeutungen, genau genommen zwei. In keinem Fall jedoch ist Rollwagenzug eine Umgangssprachliche Bezeichnung für den Autozug von Niebüll nach Sylt, wie ich bisher an dieser Stelle immer behauptet habe! Asche auf mein Haupt und ein besonderer Dank an die zwei Leser, die die mich im Laufe der Jahre darauf hingweisen haben!

In der Region, die von Marsch & Förde abgedeckt wird, ist ein Rollwagenzug ein von dem Deichgrafen J. C. Rollwagen in den Jahren 1623 bis 1640 entwickelter und angelegter Entwässerungsgraben (ein sogenannter "Siel-Zug"), der von der westlichen Karrharde durch den Gotteskoog zur Wiedingharde führt (das Foto ist im nördlichen Gotteskoog aufgenommen).
Dieser Sielzug war notwendig geworden, nachdem zu Beginn des 17. Jahrhunderts die Entwässerung des Gotteskooges so schlecht geworden war, daß Bauern ihr Land aufgeben mußten (Quelle: [1], Dank an dieser Stelle noch einmal an den Leser, der mit dies vor längerer Zeit einmal mitgeteilt hatte).

Im Eisenbahnwesen ist Rollwagenzug ein bei Schmalspur- oder Kleinbahnen gebräuchlicher Begriff, der einen Zug aus Rollwagen bezeichnet. Diese Rollwagen tragen aber nicht Autos, sondern nehmen jeweils einen Waggon auf und dienen so dem Transport von normalspurigen Waggons auf den Strecken von Schmalspurbahnen. Den Wikipedia-Eintrag zu Rollwagen findet ihr unter [2]; ein Foto von einem Rollwagenzug nach dieser Definition jeweils unter [3] und [4].