Rollwagenzug hat mehrere Bedeutungen, genau genommen
zwei. In keinem Fall jedoch
ist Rollwagenzug eine Umgangssprachliche Bezeichnung
für den Autozug von Niebüll
nach Sylt, wie ich bisher an dieser Stelle
immer behauptet habe! Asche auf mein Haupt und ein besonderer Dank
an die zwei Leser, die die mich im Laufe der Jahre darauf hingweisen
haben!
In der Region, die von Marsch & Förde
abgedeckt wird, ist ein Rollwagenzug ein von dem
Deichgrafen
J. C. Rollwagen in den Jahren
1623 bis 1640 entwickelter und angelegter Entwässerungsgraben
(ein sogenannter "Siel-Zug"),
der von der westlichen Karrharde durch den
Gotteskoog zur Wiedingharde führt
(das Foto ist im nördlichen Gotteskoog aufgenommen).
Dieser Sielzug war notwendig geworden, nachdem zu Beginn des
17. Jahrhunderts die Entwässerung des Gotteskooges so
schlecht geworden war, daß Bauern ihr Land aufgeben
mußten (Quelle: [1], Dank an dieser
Stelle noch einmal an den Leser, der mit dies vor längerer
Zeit einmal mitgeteilt hatte).
Im Eisenbahnwesen ist Rollwagenzug ein bei Schmalspur-
oder Kleinbahnen gebräuchlicher Begriff, der einen Zug
aus Rollwagen bezeichnet. Diese Rollwagen tragen aber nicht
Autos, sondern nehmen jeweils einen Waggon auf und dienen so
dem Transport von normalspurigen Waggons auf den Strecken von
Schmalspurbahnen. Den Wikipedia-Eintrag zu Rollwagen findet
ihr unter [2]; ein Foto von einem
Rollwagenzug nach dieser Definition jeweils unter
[3] und [4].
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