Tuegrave zuletzt geändert am 18.10.2010
Die Tuegrave im Nørreskov auf Als Tuegrave sind sehr flache Hügelgräber (tue ist Dänisch für "Hügelchen") aus der vorrömischen Eisenzeit zwischen 500 v.Chr. und dem Jahr Null ([1]). Typischerweise haben sie eine Höhe von nur einem halben Meter bei einem Durchmesser von 1 bis 12 m. Die Tuegrave sind Einzelgräber, in denen die Toten, nachdem sie vorher verbrannt worden waren, in Urnen bestattet wurden ([2]). Die Gräbhügel wiederum waren teilweise von einem Graben oder von einem Pfostenkranz umgeben, die "Eingänge" aufwiesen, durch die die einzelne Grabanlage betreten werden konnte ([3]).
In der von Marsch & Förde abgedeckten Region sind mir vier Felder mit Tuegrave bekannt, die sich alle in Dänemark befinden: ein Feld im Nørreskov auf Als, ein Feld nordöstlich von Skærbæk (die "Småhøje ved Birkelev"), ein Feld in der Kelstrup Plantage nördlich von Krusau und schließlich ein Feld bei Årupgård westlich von Gram (das größte der Region).
Die Gruppe der Tuegrave im Nørreskov auf Als (oberes Foto) besteht aus insgesamt 33 Grabhügeln ([1]), von denen viele aber heute im Gelände kaum noch zu erkennen sind. Sie liegen nicht weit von der Küste entfernt im Nordosten des Waldes; ihr kommt an ihnen vorbei, wenn ihr der rot markierten Tour folgt. Auf dem Faltblatt ([4]) ist ihre Lage aber auch eingezeichnet.
Die Tuegrave bei Birkelev Die Tuegrave bei Birkelev bestehen aus einem großen und 36 kleinen Grabhügeln und stehen heute unter Denkmalschutz ([2]). Auch hier sind die meisten Grabhügel nicht im Gelände als solche auszumachen. Das untere Foto zeigt drei etwas markantere Tuegrave der Gruppe bei Birkelev.
Zu den Tuegrave bei Birkelev kommt ihr, wenn ihr von Skærbæk nach Norden fahrt und in Brøns rechts nach Gånsager abbiegt. In Frifelt biegt ihr die erste größere Straße rechts ab und folgt dieser, bis die Tuegrave rechterhand mit einem blauweißen Schild (in etwa 1/2 m Höhe, wie passend) ausgeschildert sind.
Die Tuegrave in der Kelstrup Plantage Das Feld von Tuegrave in der Kelstrup Plantage ist heute in der Landschaft kaum noch auszumachen, lediglich zwei Hügel lassen sich noch ansatzweise erkennen. Die Tuegrave haben in der Folge des Orkans vom Dezember 1999 sehr stark gelitten, als die ganzen vom Sturm umgelegten Bäume entfernt wurden. Das Feld ist heute nicht einmal markiert oder mit einer Hinweistafel gekennzeichnet. Der einzige Hinweis darauf ist der Waldweg mit der Bezeichnung "Tuegrave Vej", der von der kleinen Straße, die bei Holdbi Kro von der N 170 nach Osten abzweigt, abgeht. Das Areal mit den Tuegrave liegt dann am oberen Ende dieses Weges, südlich des dort quer verlaufenden Waldwegs hinter einem alten Graben (leicht rechts aber als Verlängerung des Tuegrave Vej ausmachbar führt ein Trampelpfad weiter).
Die Tuegrave bei Åupgård Das größte Feld in der Region liegt bei Årupgård westlich von Gram. Mit seinen ca. 1500 Tuegrave ist es das größte eisenzeitliche Gräberfeld Südjütlands ([3]). Die Gräber verteilen sich dabei auf eine Fläche von vielleicht 100 m x 400 m, sind allerdings im Gelände fast gar nicht mehr zu erkennen. Die ältesten Tuegrave dieses Feldes stammen dabei aus dem Jahr 500 v.Chr. und befinden sich im Norden bei dem einzelnen großen Grabhügel; die Gräber im südlichsten Teil lassen sich auf ca. 150 v.Chr. datieren, sodaß man davon ausgehen kann, daß die Anlage so um die 350 Jahre lang als Friedhof genutzt wurde.
Zu den Tuegrave von Årupgård kommt ihr am besten von der N 24; wenn ihr von Osten, von Gram aus kommt, dann biegt ihr direkt hinter dem Parkplatz Gelsåbro rechts nach Harreby ab. Nach ca. 200 m gabelt sich die Straße; links geht es zur N 24 zurück, geradeaus nach Harreby weiter. Hier laßt ihr das Auto stehen und folgt dem Wirtschaftsweg, der rechts abzweigt (dort steht auch ein blaues Hinweisschild "Tuegrave"). Diesem folgt ihr, bis euch ein hölzerner Pfahl darauf hinweist, links abzubiegen. Von jetzt an kann von einem Weg nicht mehr gesprochen werden, er war zumindest August 2010 völlig zugewachsen. Nach ca. 200 m kommt ihr dann zu der Informationstafel, von der aus ihr einen guten Überblick über das Gräberfeld habt.