Kograben zuletzt geändert am 06.09.2010
Der Kograben südlich von Dannewerk Der Kograben ist Teil des Danewerkes und erstreckt sich über eine Länge von fast sieben Kilometern von der Schlei im Osten (eigentlich dem Südzipfel des Selker Noores) bis nach Kurburg im Westen.
Der Kograben, der über seine gesamte Länge schnurgerade verläuft, bestand ursprünglich aus einem Spitzgraben, der auf der Nordseite durch hözerne Palisaden Erdwall befestigt war ([1]).
Die Entstehungszeit des Kograbens läßt sich nicht genau datieren; C-14 Untersuchungen deuten auf eine Bauzeit um das Jahr 800 hin. Die eigenartige Palisadentechnik, ein System aus dreifachen Pfostenreihen, hat allerdings Ähnlichkeiten mit der Befestigungstechnik, die bei den um das Jahr 980 herum gebauten Ringburgen verwendet wurde. Der Kograben kann also auch genauso gut aus dieser Zeit stammen.
Ebenso unbekannt ist übrigens die Bedeutung des Namens Kograben. Die Vorsilbe Ko bedeutet zwar im heutigen Dänisch "Kuh"; auf einen Zusammenhang mit dem ihn kreuzenden Ochsenweg sollte man deshalb aber nicht schließen (ein Ochse unterscheidet sich ja auch geringfügig von einer Kuh).
Die Tatsache, daß es wenig gesicherte Erkenntnisse zum Kograben gibt scheint in letzter Zeit übrigens die Phantasie angeregt zu haben: im Wikipediaeintrag zum Kograben ([2]) wird spekuliert, es könnte sich bei ihm um eine künstlich angelegte Wasserstraße zwischen Nord- und Ostsee gehandelt haben (sozusagen um einen Vorläufer des Nord-Ostsee-Kanals). Dabei wird allerdings außer acht gelassen, daß er a) für die damaligen Schiffstypen (Drachenboot und Knorr) eine ungeeignete Form hatte (zu schmal und zu spitz) und b) der Abstieg aus einer Scheitelhöhe von mehr als 20 Metern hinunter zum Selker Noor eine ganze Kette von Schleusen erfordert hätte, die heute noch in der Landschaft zu sehen sein müßte, es aber nicht ist.
Der Kograben ist heute nicht mehr über seine ganze Länge erhalten; am besten bewahrt ist das Teilstück im Westen, das vom Ochsenweg aus nach Kurburg verläuft. Wenn ihr dort, wo südlich der Ortschaft Dannewerk die K 27 auf die K 39 trifft (bei den Ochsenwegshörnern) der Sandpiste nach Süden folgt, kommt ihr zum Beginn dieses Teilstücks (dort steht auch die Informationstafel [1]).
Der Kograben bei Selk Das Teilstück im Osten bei Selk ist von der K 54 zwar ausgeschildert, im Gelände aber kaum zu erkennen (unteres Foto). Hier verläuft ein Wirtschaftsweg in einem Redder und es ist nicht mehr zu erkennen, wo nun Wall oder Graben verliefen. Ein Besuch lohnt deshalb nicht wirklich.