Heerweg zuletzt geändert am 30.05.2010
Der Heerweg in der Bommerlund Plantage Der Heerweg (im Dänischen Hærvejen) führte, aus dem Norden Jütlands kommend, erst auf dem Jütischen Höhenrücken und dann am Rande des östlichen Hügellandes entlang von Viborg über Pattburg bis nach Haithabu und weiter. Tore führten dabei jeweils durch die Wälle des Danewerks und des Kograbens.
Wie alt der Heerweg ist, läßt sich nicht mit Sicherheit sagen; die erste schriftliche Erwähnung geschah um das Jahr 1070 herum durch Adam von Bremen. Wahrscheinlich ist er aber deutlich älter: der dänische Forscher Sophus Müller hat aufgezeigt, daß zeilenförmig angeordnete Hügelgräber, wie sie beiderseits des Heerweg häufig zu finden sind, alte Wegzüge andeuten können.
Da die Hügelgräber sich auf die Bronzezeit datieren lassen (2. bis 5. Jahrhundert vor Chr.), würde das auf ein Alter des Heerweges von mindestens 2.500 Jahren hindeuten.
Das der Verlauf des Heerweges des Höhenzügen folgte, hatte übrigens einen ganz praktischen Grund: da diese auch als Wasserscheide wirken, mußten so wenige, und wenn, dann nicht tiefe, Wasserläufe überquert werden (auch wenn es natürlich Ausnahmen gab, wie drei alte Brücken, die Immervad Bro, die Povls Bro und die Gejlå Bro belegen. Obwohl weit östlich gelegen entwässern diese Flüsschen übrigens nach Westen in die Nordsee).
Ab dem Mittelalter etwa ist der Heerweg dann hauptsächlich unter der Bezeichnung Ochsenweg bekannt, da auf ihm nun vermehrt Schlachtochsen aus dem Norden Jütlands nach Süden getrieben wurden.
Der alte Wegweiser bei Hjordkær An Stellen, an denen andere Wege den Heerweg kreuzten, zeigten wuchtige Wegweiser aus Granit an, wohin die einzelnen Wege führten, was man auf dem Foto mehr erahnen als sehen kann. Dieser Wegweiser steht übrigens im Südosten von Hjordkær.
Wie der Heerweg einmal ausgesehen haben mag, kann man ganz gut an dem Teilstück erahnen, das durch die Bommerlund Plantage führt (südlich der Gejlå Bro und östlich der Straße), obwohl der Zustand früher eher schlechter als heute gewesen sein dürfte. Das obere Foto ist dort aufgenommen.
Noch heute erinnern Straßennamen wie das deutsche "Heerweg" und das dänische "Hærvejen" an den Verlauf des Heerweges. Und auch einige alte Gaststätten, "Hærvejskroer" genannt, erinnern an die frühre Bedeutung dieses Fernwegs (ein schönes Beispiel für solchen einen Heerwegskrug ist das an der Jels Å am Südwestrand der Stursbøll Plantage gelegene "Cafè Ellegaard" ([1])).
Sehenswert im Verlauf des Heerweges sind unter anderem die schon erwähnten drei Steinbrücken Immervad Bro, Povls Bro und die Gejlå Bro, sowie der Hærulfsteen.
Detailaufnahme des Hinweisschildes zum Heerweg Auf dänischer Seite ist der Verlauf des Heerweges (wie beim Gendarmstien) mit kleinen Hinweisschildern markiert, denen ihr folgen könnt.
Weitere Informationen zum Heerweg und wie Ihr ihn mit dem Fahrrad (dänisch Cykel) erkunden könnt findet Ihr im Internet unter [2] und unter [3] gibt es noch ein paar Informationen zu den Sehenswürdigkeiten entlang des Heerweges (wenn auch leider nur auf Dänisch).