Hardensteine zuletzt geändert am 30.08.2010
Hardenstein der Böckingharde in Süderlügum Hardensteine markierten die Grenzen der einzelnen Harden ([1]). Ursprünglich einfache Findlinge waren die Hardensteine in späteren Jahrhunderten zumindest an den Fernwegen zurechtgehauene Vierkantsäulen aus Granit, in die der Name der Harde eingemeißelt war.
Von den einst vermutlich zahlreichen Hardensteinen sind heute nur noch wenige an den ehemaligen Hardengrenzen zu finden - ich kenne zur Zeit noch drei Stellen, an denen ihr Hardensteine an ihren ursprünglichen Standorten finden könnt.
Der markanteste Hardenstein befindet sich in Süderlügum an der Straße, die nach Leck führt und dem alten Ochsenweg folgt (und deshalb auch so heißt). Er markiert die Grenze der Böckingharde und dient auf der anderen Seite gleich auch noch als Wegweiser (oberes Foto).
Hardensteine in der Bommerlund Plantage Gleich zwei Hardensteine finden sich in der Bommerlund Plantage etwa 1 1/2 km südlich der Gejlå Bro (knapp südlich vom "Fjerde Vej"). Zum einen befindet sich hier ein Hardenstein der Wiesharde (auf dem mittleren Foto links), der in der üblichen Art einer Vierkantsäule ausgeführt ist und die Jahreszahl 1778 trägt; er steht auf der Grenze zwischen Lundtoft- und Wiesharde ([2]). Zum anderen befindet sich rechts daneben ein kleiner Findling mit der Aufschrift "C T 3" (die "3" ist heute kaum mehr zu erkennen). Er deutet an, daß sich an dieser Stelle Tønder Amt mit einem Keil in die Wiesharde schiebt, was durch das "T" in der Aufschrift verdeutlicht wird (das "C3" steht für Christian III., der bei der Ämterteilung von 1544 die Wiesharde erhielt, während sein Bruder Herzog Hans Tønder Amt bekam). Bei diesem Findling handelt es sich damit um den ältesten noch erhaltenen Hardenstein ([2]).
Hardenstein der Wiesharde in Flensburg Falls ihr euch übrigens wundert, warum an dieser Stelle Hardensteine stehen: früher zweigte hier ein Fernweg nach Løgumkloster ab ([2]), an den heute noch ein alter steinerner Wegweiser erinnert, wie man sie hier und da noch am Heerweg finden kann. Außerdem sollte nicht vergessen werden, daß die heutige Straße neueren Datums ist: zur damaligen Zeit verlief der Verkehr auf der sandigen Piste des Heerweges, die Beschriftung der Steine zeigte also zum Weg hin und nicht wie heute von ihm weg.
Ein weiterer Hardenstein der Wiesharde schließlich steht in Flensburg, an der Ecke Alter Husumer Weg / Burgweg. Er markierte früher die Grenze des Flensburger Stadtfeldes zur angrenzenden Wiesharde, da Flensburg samt seinem Stadtfeld eine eigene administrative Einheit war. Leider ist er heute fast zugewachsen und auch die Beschriftung ist kaum mehr zu erkennen.
Hardenstein an der L27 bei Husby An der L 27 östlich von Husby bei Stalitt befindet sich auf der Nordseite ein Stein, der ebenfalls ein Hardenstein zu sein scheint. Auf der Westseite ist er mit "HUSBY HARDE" beschriftet, was soweit auch paßt. Auf der Ostseite aber prangt ein "ESSG HARDE" und das kann ich nicht wirklich einsortieren. Nach [3] gibt es keine Harde mit einem solchen Namen, auch nicht, wenn man eventuell eine Abkürzung zugrunde legt. Außerdem würde ich anhand der Karte der Hardengrenzen auf [3] an dieser Stelle auch gar keinen Hardenstein vermuten. Und außerdem paßt das Aussehen nicht in das Schema der anderen mir bekannten Hardensteine. Vielleicht weiß ein Leser, was es mit diesem Stein auf sich hat?
Hardenstein beim Stadtmuseum Schleswig Unter den außen aufgestellten Exponaten des Stadtmuseums Schleswig schließlich befindet sich auch noch ein Hardenstein. Er markierte ursprünglich die gemeinsame Grenze der Struxdorf Harde mit dem Amt "Gotdorpf Schlies" ([4]).